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Wie bereiten sich die Unternehmen auf Industrie 5.0 vor? (Ergebnisse einer Umfrage)

Mit Industrie 4.0 wurde eine neue Ära der Vernetzung eingeläutet. Alle sprachen plötzlich vom Internet der Dinge (IoT). In der “intelligenten Fertigung” oder der “intelligenten Fabrik” sah man eine großartige Zukunft, in der die Unternehmen fundiertere Entscheidungen zur Optimierung ihrer Prozesse treffen können, und zwar dank Big-Data-Analyse, Cloud-Computing und industriellem Internet der Dinge (IIoT).

Jetzt zeichnet sich Industrie 5.0 am Horizont ab; deshalb wird aktuell viel diskutiert, wodurch genau sich diese neue Ära der Fertigungsindustrie auszeichnen wird. Die Experten sind sich einig, dass Industrie 5.0 das Wohlergehen der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt des Produktionsprozesses stellen wird. Industrie 5.0 konzentriert sich auf Innovationen, auf Nachhaltigkeit und fokussiert sich auf den Menschen.

Wir von Visual Components wollten Genaueres über diese Umstellung erfahren und haben daher mit dem Marktforschungsinstitut OnePoll zusammengearbeitet, um die Einschätzungen von 360 Entscheidungsträgern aus der Fertigungsindustrie im Vereinigten Königreich, in den USA und in Europa (Deutschland und Frankreich) zu ermitteln. Die Teilnehmer wurden befragt über ihre aktuellen Probleme, ihre Fortschritte bei Kosteneinsparungen, die Einführung effizienter und resilienter Prozesse und den aktuellen Status ihrer Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit.
Im Folgenden erfahren Sie mehr über die wesentlichen Ergebnisse der Studie.

Fast die Hälfte der Unternehmen erwartet gesteigerte Kosten für mehr Investitionen in Mitarbeiter

47 % der Entscheidungsträger in der Fertigungsindustrie geben an, dass ihre Kosten um mehr als 20 % gestiegen sind, weil sie mehr in ihre Mitarbeiter investieren müssen. Fast jeder fünfte Verantwortliche (18 %) spricht sogar von Kostensteigerungen zwischen 41 % und 80 %.

Die große Kündigungswelle, die Anfang 2021 im Gefolge der Covid-19-Pandemie einsetzte, ist eine der wichtigsten Ursachen dieser steigenden Kosten. In den USA verließen monatlich im Durchschnitt fast vier Millionen Menschen ihren bisherigen Arbeitsplatz, und auch in diesem Jahr ist immer noch eine Rekordzahl an offenen Stellen zu besetzen. Der bisher schon bestehende Fachkräftemangels wird dadurch verstärkt, dass mehr als ein Viertel der Befragten (27 %) angab, dass seit Juli 2021 zwischen 21 % und 60 % der Belegschaft das Unternehmen verlassen haben; das ist deutlich mehr als die bisherigen Fluktuationsraten.

Ein weiterer Kostendruck kommt von der aktuellen Energiekrise, insbesondere in Deutschland: Fast 79 % der Verantwortlichen sagen, dass die steigenden Energiekosten negative Auswirkungen auf ihr Unternehmen haben. 44 % der Befragten sagen, dass dieser anhaltende Kostendruck sie sogar davon abhält, ihre Betriebsabläufe technologisch auf den neuesten Stand zu bringen.

Viele Unternehmen bilden ihre Mitarbeiter technisch nicht weiter

Wenn es um die Einführung und Nutzung von modernen Technologien in der Fertigung geht, dann behaupten 71 % der Unternehmen, dass sie Konzepte von Industrie 4.0 wie Automatisierung, künstliche Intelligenz und Echtzeitdaten einsetzen. 72 % sind sogar der Meinung, dass ihr Unternehmen seine Mitarbeitenden in den Mittelpunkt des Produktionsprozesses stellt.
Trotz der hohen Akzeptanz von Industrie 4.0-Konzepten und -Technologien geben jedoch mehr als die Hälfte (55 %) der Entscheidungsträger zu, dass ihr Unternehmen nicht ausreichend investiert, um seine Mitarbeitenden in der Nutzung von neuen Technologien zu schulen.

Das negative Wirtschaftsklima bremst die Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit

Bei der Frage nach den größten aktuellen Herausforderungen nennen die Entscheider Probleme der Lieferkette (44 %) und das allgemein schwierige wirtschaftliche Umfeld (42 %). Dies zeigt, dass die Industrie die meisten Probleme in Folge von Covid-19 und Brexit überwunden hat und sich stattdessen mehr mit neuen Herausforderungen beschäftigt.

69 % der Entscheidungsträger in der Industrie sagen, dass ihre Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit aufgrund des Kostendrucks gebremst wurden. Und die meisten Befragten (72 %) gaben an, dass sie im Fertigungsprozess nur weniger als 50 % nachhaltige Materialien verwenden.

79 % der Befragten geben außerdem zu, dass sie derzeit weniger als die Hälfte ihrer Produktionsprozesse mit erneuerbaren Energien betreiben. Gleichzeitig haben 71 % der Entscheidungsträger die Absicht, ihr Unternehmen an den weltweiten Bemühungen um Netto-Null-Emissionen zu beteiligen. Auch die Mitarbeitenden haben Einfluss auf die Strategien für mehr Nachhaltigkeit, wie fast zwei Drittel (63 %) angeben.


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